Mittwoch, 4. Juni 2014

Krill-Öl

   Mangel an Omega 3 Fettsäuren ist noch vor Ballaststoffmangel das Ernährungsproblem Nummer 1 und Mitursache für Entstehung und Voranschreiten sämtlicher so genannter „Zivilisationserkrankungen“ der Industrienationen. Omega 3 Fettsäuren aus Fischöl sind deshalb die bislang beliebtesten und meist verkauften Nahrungsergänzungsmittel weltweit, auch aufgrund ihrer vielfältigen therapeutischen Wirkungen und den gesundheitlichen Risiken, denen sie entgegenwirken.

   Der Name „Krill“ kommt aus dem norwegischen und bedeutet Walnahrung. Krill sind kleine Krebschen, die vor allem in der Antarktis in riesigen Schwärmen vorkommen. Sie stehen am Anfang der Nahrungskette, ernähren sich von Pflanzenplankton und sind deshalb nicht mit Schwermetallen oder Pestiziden belastet wie die meisten Fische. Wichtig für Umweltschützer: Krill wird für die Verarbeitung zu Krill-Öl nur in verschwindend geringen Mengen gefischt. Gefahr besteht für die Populationen dann, wenn sie als Fischfutter im großen Stil in Fischfarmen verfüttert werden – um die Qualität etwa von Lachs zu verbessern, der dann wieder als Fischöl verkauft wird. Es ist wie beim Getreide: füttere ich Kühe damit, können viel weniger Menschen sich davon ernähren als sich Menschen vom Getreide selbst ernähren könnten.


   Krill-Öl ist angenehmer einzunehmen als Fischöl. Die Kapseln sollten idealerweise mit dem Frühstück eingenommen werden, doch auch zwischendurch sind sie im Gegensatz zu anderen Fettsäuren unproblematisch. Denn unangenehme Nebenwirkungen wie „Aufstoßen“ braucht man beim Krill-Öl nicht zu befürchten. Während die Omega 3 Fettsäuren in Fischölen in Triglyceridform vorliegen, sind sie in Krill-Öl an Phospholipide (Lezithinbestandteile) gebunden, die auch Bestandteile der menschlichen Zellmembran sind und daher weit besser aufnehmbar als Triglyceride aus Fischöl. Das Krill-Öl ist selbst ohne aktivierten Gallenfluss leicht verdaulich, sein Weg durch den Magen-Darm-Trakt ist wesentlich erleichtert und es ist besonders gut verwertbar. Damit ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal genannt, das Krill-Öl nicht nur von Fischöl sondern nebenbei auch von pflanzlichen Omega 3 Spendern wie Leinöl, Hanföl, Rapsöl oder Walnussöl unterscheidet. Ihr Wert für die Gesundheit ist unbestritten, doch auch sie benötigen Gallensäuren zur Verwertung und können selbst dann nur zu einem kleinen Prozentsatz in die eigentlich wertvollen Wirkstoffe umgewandelt werden.

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